Die Schlacht bei Issos
Im Jahr 333 v. Christus. trafen Alexander der Große und Großkönig Dareios III. zum ersten Mal aufeinander. Das offizielle Kriegsziel Makedoniens war Rache. Rache an den Persern für den zerstörerischen Feldzug gegen Griechenland, der 150 Jahre zuvor statt fand. Inoffiziell, aber durchaus offenkundig, sollte durch diesen Feldzug Alexanders streben nach Ruhm und Eroberung fortgeführt werden. Vor der Schlacht litt Alexander jedoch acht Wochen an Fieber und wurde von einem Arzt der Familie betreut. Er schickte Parmenion, seinen Heerführer der Fußtruppen und der peloponnesischen Reiterei, voraus. Mit 15.000 Mann reist dieser zu den syrischen Grenzpässen um den Zugang vor den Persern zu sperren. Während dieser Zeit starb Memnon, Dareios‘ bewährter Feldherr, durch eine schwere Krankheit, so dass der Großkönig den Kriegsrat einberufen musste und sich entschloss gegen Alexander im offenen Gefecht vorzugehen.
Alexander zog mit seinem Heer nach Issos und dann auf der Küstenstraße weiter. Er erwartete hier irgendwann auf den Feind zu treffen. Dareios wollte ihm ebenfalls auf der ihm günstig scheinenden Ebene nahe Issos entgegen treten. Doch er musste mit seiner Armee, da er sie nicht dauerhaft an einem Ort versorgen konnte, auf einer östlich gelegenen Straße zur Stadt Issos weiter marschieren und verließ so die für Ihn günstige Ebene. Dadurch marschierten beide Heere parallel, getrennt durch einen Gebirgszug, aneinander vorbei.
Dareios hatte von den dort zurückgelassenen, verwundeten griechischen Soldaten erfahren, dass Alexander mit seinem Heer die Küstenstraße genommen hatte. Nun verfolgte der Großkönig ihn mit seiner Armee. Als Alexander ebenfalls erfuhr dass sich der Feind in seinem Rücken befindet, beorderte er sein Heer eilig zurück nach Issos.
Das Schlachtfeld, in der Ebene von Issos, war durch das Gebirge auf der einen Seite und durch das Mittelmeer auf der anderen Seite begrenzt. Die zahlenmäßige Überlegenheit der Perser wurde dadurch erheblich eingeschränkt. Über die Zahl des Perserheers gibt es viele Schätzungen, doch man nimmt an das dieses maximal 100.000 Mann groß war. Auf der persischen Seite postierte sich die starke Reiterei auf dem rechten Flügel in Küstennähe. Die flache Ebene war für die Kavallerie äußerst günstig. In der Mitte fanden sich die schwer bewaffneten griechischen Söldner ein. Zur Linken die Kardaken (iranisches Fußvolk), und die linke Bergflanke wurde mit leichter bewaffneten Einheiten besetzt. Dareios III. postierte sich mit seinem Wagen und berittener Garde hinter der Mitte der Front. Sein Plan war es mit der starken Reiterei am rechten Flügel die Entscheidung herbei zu führen. Alexanders rechter Flügel wurde mit ihm zusammen von der Hetairenreiterei eingenommen. Die Mitte bildete die makedonische Phalanx. Peloponnesische Reiter, die unter Parmenions Führung standen, bildeten den linken Flügel an der Küste. Kurz vor Beginn der Schlacht ordnete Alexander die thesallische Reiterei, die rechts stand, dem linken Flügel Parmenions zu, damit dieser gegen den persischen Reitangriff gestärkt war. Seine Taktik war es den Feind mit den makedonischen Fußtruppen zu binden und Lücken aufzureißen. Die Lücken sollten eine Gelegenheit für eine Reiterattacke auf das persische Zentrum ergeben.
Während der Schlacht hatte die makedonische Phalanx Probleme sich gegen die griechischen Hopliten durchzusetzen. Auch Parmenions linker Flügel wurde zurückgedrängt. Doch im richtigen Moment bot sich die Chance. Eine Lücke in der Front tat sich auf und Alexander kämpfte sich trotz erbittertem wiederstand des persischen Fußvolks an die Spitze zum Großkönig Dareios durch. Dieser erkannte die Gefahr einer Umzingelung, wendete seinen Streitwagen und flüchtete aus dem Kampfgeschehen, obwohl der Kampf noch lange nicht verloren war. Die Phalanx musste den mit starken Strömungen versehenen Fluss Pinaros überqueren, was wiederrum starke Lücken in deren Reihen riss. Dies nutzen Darios‘ griechische Söldner aus und bereiteten den herannahenden Phalanx deutliche Verluste. Auf der Meerseite setzte die persische Kavallerie der griechischen Infanterie und den peloponnesischen Reitern weiter stark zu. Durch sichelförmiges Einschwenken half Alexanders Kavallerie den bedrängten Griechen in ihrer kritischen Lage. Im Anschluss griff er die Flanken des gegnerischen Zentrums ans. Mutlos durch die Flucht des Großkönigs, zog sich das persische Heer samt Söldnern zurück. Die Zahl der Toten auf der Seite Alexander dem Großen bliefen sich auf 450 Mann und ungefähr zehnmal mehr wurden verwundet. Die Toten und Verletzten auf der Seite des persischen Heers waren tausendfach mehr. Bei Dareios’ Flucht musste er seine Mutter sowie seine Gemahlin zurück lassen. Unerwartet lässt Alexander sie wie Königinnen behandeln und lässt ihnen ebenso solche Ehren einräumen. Ebenfalls befand sich unter den Genfangenen persische Adlige, wie Barsine, die Alexander später heiratete. Zusätzlich wurden 3.000 Talente Bargeld und die gesamte Reichskasse in Damaskus erbeutet, was ausreichte um alle alten Soldschulden Alexanders und das Heer ein weiteres Jahr lang zu bezahlen.
Youtube-Link: Battle of Issos, 5 tlg. (englisch) Quelle des Bilds "The Battle of Issus"